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Dienstag, 10. März 2015

Tut Gutes!







    Ja, der rechts war`s!











Der mit der Kinderheim-Vergangenheit. Mirca heisst er und ist 27. Seine Eltern kennt er nicht. Er rennt immer, wenn ihn jemand der Zirkus-„Oberen“ ruft. Ein lieber Kerl. Ist dankbar für alles. Liebt sein Leben. Kocht Suppe im abgewrackten Caravan. Und bringt mir einige Weidekätzchenzweige. Er habe für sich auch welche abgebrochen, die seien doch so „frumos“.

Der andere, Adrian, war im gleichen Kinderheim. Sie waren schon dort Freunde. Wenn sie zusammen Brot und Billigwurst essen, reichen sie einander davon. „Da, nimm, iss!“ Adrian kennt seine Mutter. Hat sie gekannt. Alkoholikerin. Aber seinen älteren Bruder kennt er nicht. Die Mutter habe ihn als Baby nach Deutschland verkauft. Er erzählt es wie wenn sie ein Velo verkauft hätte.

La revedere Zirkus, adiö Sany, Monica, Coco, Aurel, Eva, Americano, Bela, Edi … Zirkus in Rumänien ist Zirkus im Zirkus. Und Good-bye Löwen, scharrt euch das wenige Sägemehl zusammen, und seid auch dankbar. Bald ist Saison, dann dürft ihr täglich zehn Minuten ins grosse Gehege und vor dem Publikum euer Maul aufreissen.



Ich fahre zunächst nach Cluj (Klausenburg). Es gibt zwei Arten von Städten in Rumänien: Solche mit einem historischen Kern und solche ohne. Cluj ist mit. Aber die Architektur allgemein – sie ist halt Glückssache. Sowjet meets West rubbish. Kirchen sind jedoch immer schön. Oder schööön… Und zahlreich. Im kleinen Dorf, wo ich jetzt bin, wird auf der gleichen Fläche neben zwei älteren Kirchen gerade eine neue fertiggestellt. Mit Pseudo-Golddach.






Ich bin in Daia. Bei Sibiu (Hermannstadt). Besuch des Kinderheims. Die meisten Copii kenne ich vom letzten Besuch. Jetzt sind sie zwei Jahre älter. Statt Dreiradvelo Schultasche, statt Zahnlücke Schminke, statt Herumrennen Händchenhalten. Dazu ein paar neue Kleine. Herzige, schwarzlockige Zigeunermädchen, findet der weisse Mann aus Elvetia. Claudia ist mittlerweile 17. Sie spricht jetzt. Statt Standard-Zeichnungen produziert sie jetzt Standard-Briefe.

Claudiu, der Leiter mit der tiefen, sanften Stimme hält sie zusammen. Mit der Ruhe eines Hirten.

Ich denke, diese Kinder werden mal bessere Chancen haben als viele aus „normalen“ Verhältnissen. Sie werden jeden Tag nach Sibiu zur Schule gebracht, und es ist erstaunlich, wie sie sich in Verantwortungsbewusstsein, Kommunikation und Solidarität entwickeln.


 
                    Roxy und Andrea
                    Paul
                    Sebi und Vali
                    Raul
                    Georgi
                    Iris